Während Trumps erster Amtszeit nutzten das vor allem demokratisch geführte Staaten: Kalifornien setzte eigene, strengere Standards für Fahrzeugemissionen durch – diese wurden von zwölf weiteren Bundesstaaten übernommen. Fast die Hälfte aller Bundesstaaten hat sich außerdem zum Ziel gesetzt in Zukunft ausschließlich Energie aus erneuerbaren Quellen zu nutzen.
Auch der Ausbau von Stromnetz und Speichertechnologien wird in Kalifornien und Maryland gefördert. Mehrere Bundesstaaten nutzen Steuervergünstigungen und Subventionen, damit Industriebetriebe ihre Emissionen reduzieren oder um klimaneutrale Projekte zu fördern. Kalifornien, Massachusetts und Colorado haben zudem bereits verbindliche Reduktionspfade für Emissionen aus der Industrie verabschiedet.
Aber auch republikanisch geführte Bundesstaaten bauen kontinuierlich erneuerbare Energiequellen aus. Aktuell wird dort mehr als die Hälfte aller erneuerbaren Energie in den USA produziert. Das liegt auch daran, dass diese Staaten in stärkerem Ausmaß von der finanziellen Unterstützung im Rahmen des Inflation Reduction Acts (IRA) unter der Präsidentschaft von Joe Biden profitiert haben.
Unter dem IRA wurde massiv investiert: Seit August 2022 flossen fast 70% der Investitionen im Bereich Erneuerbare Energien und Elektrifizierung in republikanisch geführte Staaten.
Aber auch bereits unter Trumps erster Präsidentschaft wurden knapp 30% der Gesetzesentwürfe für Dekarbonisierung in traditionell republikanisch kontrollierten Staaten verabschiedet. Denn dort sind die Voraussetzungen für Wind- und Solarenergie vielerorts besonders günstig: viel Wind und Sonnenschein sowie große unbewohnte Flächen und bereits bestehende Industrie- und Energieinfrastruktur.
Der Ausbau von Erneuerbaren Energien wird in Amerika also immer weniger zu einer Frage des Klimaschutzes als vielmehr eine der ökonomischen Vorteile: Investitionen bringen nicht nur neue Jobs und zusätzliche Steuereinnahmen für die Regionen, sondern senken auch die Energiekosten für die Bevölkerung.
Verantwortung für Klimaschutz auf jeder politischen Ebene
Das Beispiel USA verdeutlicht, dass, selbst wenn auf der nationalen Ebene wenig oder keine Klimaschutzmaßnahmen gesetzt werden, andere politische Ebenen diese Verantwortung übernehmen können. Ähnliches gilt auch für Österreich: Die Bundesländer haben eigene Kompetenzen, um Klimaschutz voranzutreiben, etwa beim Ausbau von Windkraft und PV-Anlagen, der Abfallwirtschaft oder im Baurecht. Gerade der Ausbau von Windkraft steht und fällt mit den Landesregierungen. Schließlich obliegt es ihnen, die notwendigen Flächen für Windkraft auszuweisen und die Genehmigungen durchzuführen.